Meine ganz persönliche Meinung zum Film
und warum gerade dieser die Kassen klingeln lässt.
Ich geh versuchsweise unter die Filmkritikerinnen.
Die Story: Eine tragische Liebesgeschichte. Hat man so bereits unzählige Male über den Bildschirm flimmern sehen. Die Protagonisten: Gespielt von Bradley Cooper und Lady Gaga.
Lovestory und Weltstars – alles, was das Publikumsherz begehrt.
Und doch. Macht allein das den Film so herausragend? Ist das der Grund, warum er für insgesamt 48 Auszeichnungen – Oscars und Grammys inklusive – nominiert wurde?
Ich glaube, das hat einen ganz anderen Grund: DIE MUSIK.
«A star is born» spielt zu Originalsongs, bei denen Cooper und Gaga mitgeschrieben und mitarrangiert haben. Der Soundtrack hat sich meiner Meinung nach die unzähligen Nominierungen absolut verdient.
«Shallow», der grosse Hit aus dem Film, hat mich an einen Song erinnert, der vor 26 Jahren auf der Leinwand um die Welt ging: «I will always love you». «The Bodyguard», für mich der letzte grosse Musikfilm, der ikonische Songs hervorgebracht hat. In genau diese Kategorie gehört auch «A star is born».
Das Erste, was mir im Kino sofort auffiel, war die Stimme von Bradley Cooper. Tief, rau und brummend. Ein ungewöhnlicher Klang, den man von ihm so nicht kennt. In einem Interview für die Washington Post hat Cooper selbst von einer Transformation seiner Stimme gesprochen.
“Die Stimme ist Alles. Es beginnt und endet mit der Stimme, für einen Schauspieler – und als Mensch,” sagt Cooper, der beim Film auch Regie geführt hat. “Das ist es warum singen so ein wunderbares Werkzeug ist um deinen Körper und deine Seele zu öffnen, denn du kannst dich damit nicht verstecken. Und ich wusste, ich muss für diese Rolle meine Stimme senken.”
Und wie er seine Stimme gesenkt hat! Um fast eine ganze Oktave!
Monatelang hat er mit einem Dialektcoach an dem richtigen Akzent, dem Timbre, der Intonation und der Tonlage gearbeitet, bis seine neue Stimme den gewünschten Klang hatte und natürlich rüber kam. Schon mal ziemlich beeindruckend. Alle Musikszenen sind live aufgenommen. Dafür hat Cooper innerhalb von 18 Monaten Singen und Gitarre spielen gelernt – und auch das macht er wirklich ordentlich.
Und dann ist da noch Gaga. Lady Gaga. Ein weiterer Grund des Erfolgs.
Man kann von ihr halten was man will. Sie gut finden oder alles andere als ein Fan sein. Das spielt für einmal überhaupt keine Rolle. Denn was sie in diesem Film zeigt, ist diskussionslos hervorragend. Die Technik, die sie an den Tag legt, wie sie die Songs singt und das Gefühl der Szenen transportiert und damit die Zuschauer im Kinosaal fesselt: Eine beachtliche Leistung.
Ich bin ein Fan. Bei mir hat es Lady Gaga auf die Liste der ganz grossen Sängerinnen geschafft. Whitney hat definitiv Gesellschaft bekommen.
«A star is born»: Ein Film, in dem für einmal die Musik die Hauptrolle spielt. In dem grosse Gefühle mit Hilfe grossartiger Musik transportiert werden. Und ein Film, der als ein kleines Kunstwerk in die Filmgeschichte eingehen wird. Dies zumindest meine bescheidene Prognose.
Céline Bührer (selbsternannte Filmkritikerin), erteilt 5 Sterne. 🙂