Happy Release Day

Nach einer gefühlten Ewigkeit kann ich endlich meine Musik mit der Welt teilen. YAY!
Am 14. Februar 2020 ist meine erste Debut EP auf den Markt gekommen.

Aber lass mich ganz vorne beginnen.
Im März 2019 habe ich das erste Mal so richtig konkret begonnen, über eine EP nachzudenken. Mit Dave Demuth, der das Ganze produziert hat, fing ich an, über den Sound, die Stimmung der Songs und die Musikrichtung zu reden. Wer inspiriert mich? Wie will ich klingen? Eine genaue Vorstellung hatte ich noch nicht wirklich, da ich mir viele verschiedene Stile vorstellen konnte.
Ich hatte einige noch rohe Songs zur Auswahl. In einem ersten Schritt ging es darum herauszufinden, welche Songs überhaupt auf der Scheibe landen werden. Diese Selektion war für mich weder klar noch einfach. Bei einigen Songs von mir hänge ich stärker emotional drin als bei anderen. Sie mögen nicht die besten sein, aber irgendwie habe ich eine persönliche Verbindung zu ihnen. Diese loszulassen und Platz zu machen für Songs, die einfach besser sind, war nicht einfach. Nach vielem Hin- und Her, den ersten Demos, Anpassungen und Diskussionen sind wir im Juni dann im Studio gelandet.
Der Songwriting- und Studioprozess erlebte ich als einfach. Einfach im Sinne von, selber involviert sein, Ideen einbringen, so lange am Produkt feilen, bis man damit zufrieden ist. Über diesen Prozess habe ich die Kontrolle, habe es selber in der Hand.
Sobald die Songs aber im Kasten sind und veröffentlicht werden, liegt nichts mehr bei mir selber. Darüber ob es gefällt und wie die Reaktionen sein werden, habe ich absolut keine Kontrolle.

Diese Tatsache liess mich nach dem Single-Release im September 2019 kurz tauchen. Ich hatte so einen üblen «I am shit»-Moment im kreativen Prozess, wie schon lange nicht mehr. Ich war nah dran, die Songs gar nicht erst zu veröffentlichen. Ich war voller Selbstzweifel, Unsicherheit, Unzufriedenheit und fand mich als Künstlerin nicht würdig, meine Musik zu zeigen. Ich fand mich in einem negativen Gedankenkarussell wieder: Es hätte anders klingen sollen, die Vocals nochmals aufgenommen werden, die Texte überarbeitet, die Sounds anders etc. Die Songs sind scheisse!

In Zeiten wie diesen, braucht man Menschen, die einem den Blick geraderücken. Auf das, was war, was ist und was noch kommt. Ein guter Freund hat mir den Kopf gewaschen und mich ermutigt, den Prozess, den ich die letzten Jahre gegangen bin anzuschauen und stolz zu sein darauf, anstatt meinen zerstörerischen, toxischen Gedanken Raum zu geben.

Heute sind alle meine fünf Songs veröffentlicht, die ganze Welt kann sie hören. Ich fühle mich mich total erleichtert, freudig, bin voller Erwartung und stolz. Es sind Songs, die aus meiner eigenen Feder stammen. Seit zwei Jahren trage ich sie mit mir herum. Die Songs erzählen Geschichten, die ich durchgefühlt und durchlebt habe, von Momenten und Begegnungen.

Als kreative Person seine Kunst zu veröffentlichen braucht eine gehörige Portion Mut. Denn man gibt ein Stück von seiner Seele Preis, offenbart was von sich. Was ich dabei gelernt habe: Ich schaffe es nicht allein. Und muss es auch nicht. Ich bin unterwegs mit Freunden und Familie, die mir zur richtigen Perspektive auf meine Musik und meinen Prozess als Künstlerin verhelfen, mir zuhören und immer wieder Mut zusprechen. Die mich und meine Zweifel ernst nehmen aber auch mal brutal ehrlich den Kopf waschen. Ich bin angewiesen auf Menschen, die mehr Erfahrung haben als ich, die den Weg, den ich gehe, bereits gegangen sind.
Ich habe begonnen, das zu tun, was ich liebe und wofür ich eine Leidenschaft verspüre. Und das, was dabei herauskommt, der Welt zu zeigen. Das ist eine Reise, die ich gestartet habe und ich freue mich auf alles, was noch kommen wird.

 

 

Infos und Musik: celinehales.com