Kürzlich hörte ich mir zum ersten Mal den Song «Movement N° 01» von James Gruntz an. Musik und Magie in einem Moment, der drei Minuten und vierzig Sekunden andauert. Vor einigen Wochen hat der Schweizer Musiker und Sänger einige Songs veröffentlicht, in denen er ausschließlich scatet. Als Scat (engl. to scat «hasten, jagen») bezeichnet man eine spezielle Form von improvisiertem Singen im US-amerikanischen Gospel und im Jazz. Rhythmisch und melodisch aneinandergereihte Silbenfolgen ohne Wortbedeutung und ohne zusammenhängenden Sinn. James ist meiner Meinung nach sehr sehr gut darin und hat damit eine Ausdrucksform gefunden, die ohne bekannte, verständliche Worte auskommt. Kein Text, der mir etwas erzählt oder erklärt. Keine eindeutigen Worte. Nur Laute und Geräusche, die zu mir sprechen.
Kunst und Musik können in uns Menschen etwas auslösen. Dieses Etwas, das in der eigenen Seele anklingt, ist mit Worten selten zu beschreiben. Ich nenne es mal die Magie der Musik, der Kunst oder auch des Göttlichen.
Als ich den oben erwähnten Song gehört habe, kamen mir sofort Tränen. Das Stück hat mich tief berührt. Die Melodie, die Musik und die Scats haben mich getroffen. Sie haben in meiner Seele Anklang gefunden. Wie genau und weshalb eigentlich? Wer weiss das schon!
Dieser eine Song hat mich einfach daran erinnert, wie wichtig mir Musik ist. Und er hat mich darin bestätigt, selber unbedingt Musik zu machen. Denn wenn ich singe und meine Gabe nutze, lässt das meine Seele schwingen. Da klingt etwas ganz tief in mir drin an. Diese Erfahrung und die Erklärung dafür, warum ich eigentlich am liebsten tue, was ich tue, tat mir gut.
Mitten im chaotischen und wilden Alltag, vergesse ich oft, was mich ausmacht und wohin ich eigentlich gehen will.
Ich musste das in diesem Moment einfach hören. Ich habe in den Scats genau das gehört, was ich brauchte. Im Unverständlichen habe ich etwas verstanden.
Und genau diesem Gefühl, das mir James wieder in Erinnerung gerufen hat, werde ich nachgehen. Ich werde künftig mehr Musik machen und sie veröffentlichen in der Hoffnung, dass sie bei anderen Menschen ebensolche Gefühle auslöst. Dass sie bestätigt werden in ihrem Sein, ihrer Kreativität und ihrer Identität.
Wenn du selbst irgendwo solche Momente findest, die deine Seele klingen lassen, dann gehe ihnen nach! Bade darin und lass dich ermutigen, genau das zu tun, was dich so empfinden lässt. Damit deine Seele schwingt und klingt.
Bei mir war es dieser eine Song von James Gruntz:
Ein Moment, viel Musik und ein bisschen Magie. Da schwang irgendwas Göttliches und Schönes mit. Eine Erinnerung, eine Ermutigung, eine Bestätigung.
Wo findest du sie, diese Momente?