«Es gibt zu wenig von dem, was man wirklich zu lesen liebt» – so oder ähnlich hallte dieser Satz in den 1930er Jahren im schönen Oxford in England. Das Magdalen College sowie das Pub «The Eagle and Child» wurden dabei zu Erschaffungsräumen literarischer Kunst, die heute kaum wegzudenken ist. Von was genau ist hier die Rede?
«Die Inklings» (wörtlich: Ahnungen, Wortspiel mit «ink» («Tinte»); daher frei übersetzt: «Die Tintenkleckser») waren ein intellektuelles Kollektiv, das sich um den Dozenten und Schriftsteller C.S. Lewis bildete.[1] Zu diesem literarischen Diskussionskreis gehörten auch Grössen wie J.R.R. Tolkien. Die Auswirkungen dieses «Tintenklecksens» sind bis heute spürbar. Schließlich sind famose Werke wie «Der König von Narnia» oder «Der Herr der Ringe» in dieser Zeit entstanden.
Die Leidenschaft zur Literatur vereinte die Inklings. So nahmen sie gemeinsam zeitgenössische Werke unter die Lupe, kamen aber zu dem Entschluss, dass es schlichtweg zu wenig von dem gab, was man wirklich «zu lesen liebte». Und so begannen sie, einander an ihren Treffen eigene Werke und Entwürfe vorzulesen und diese zu diskutieren.
Mich bewegt, was hier durch eine kreative Community entstehen konnte:
1. Gemeinsame Frustration über den Ist-Zustand
(«Es gibt zu wenig bewegende Literatur.»)
2. Eine neue Vision/Mission
(«Wir schreiben neue Literatur.»)
3. Entstehung einer Feedbackkultur
(«Wir ermutigen uns und spornen uns zu Exzellenz an.»)
Aus Frustration wurde eine Vision geboren, die die Inklings mit Erfolg in die Tat umsetzten.
Diesen Traum haben wir für Central Arts ebenso. Gemeinsam wollen wir die Welt schöner hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben. Wir laden alle Kunstschaffenden dazu ein, ihren Platz am Tisch der Central Arts Community einzunehmen, wo sie selbst inspiriert werden und wiederum andere inspirieren können.
Die Geschichte der Inklings hat mir wieder einmal gezeigt, wie essentiell solche Communities für uns Kreative sind. Weil dort Dinge entstehen können, die man allein einfach nicht schaffen kann, ja vielleicht gar nicht allein schaffen muss.
Die Kollaboration, die laut Dr. Diana Glyer in den Meetings der «Inklings» stattgefunden hat, offenbart Folgendes:
«Wir brauchen uns untereinander als kreative, fantasievolle und einfallsreiche Menschen, als die Denker und Lerner. Wenn wir als kreative und erfolgreiche Menschen wollen, dass unsere Arbeit auf Dauer Bestand hat, ob das jetzt die Arbeit eines Wissenschaftlers, Schriftstellers oder Geschäftsmann ist – dann brauchen wir einander. Wir müssen einander helfen, ermutigen, herausfordern, korrigieren, beraten und schlichtweg füreinander da sein. Das wird dazu führen, dass wir uns auf sehr bedeutungsvolle Weise miteinander verbinden.»[2]
Nun, wer sind deine «Inklings»? Mit wem würdest du gerne zusammenarbeiten? Wer inspiriert dich und lebt vielleicht sogar in deinem Umfeld? Gibt es in deiner Kunstsparte zu wenig von dem, was du wirklich liebst? Ob im Pub, im Studio oder einfach zu Hause – lade doch andere zur Kollaboration ein und erlebe das wunderbare Zusammenspiel von Kunst und Glaube getreu einem meiner Lebensmottos: «Teamwork makes the dream work».
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[1] Inklings auf Wikipedia
[2] «The Inklings: A Model for Creation within Community» von Dr. Diana Glyer